Fanprojekt Phoenixfans
Grefrath Phoenix besteht Geduldsprobe

Mit einem voll besetzten Bus hatten sich Mannschaft und Fans gemeinsam auf den Weg ins verregnete Bergische Land gemacht. Die Zielvorgabe war klar: drei wichtige Punkte für den Aufstieg sollten mit zurück an die Niers geholt werden.

Trainer Karel Lang musste dabei den Ausfall von zahlreichen Stammkräften, wie Christoph Kiwall, Jerome Baum, Dennis Holstein, Dennis Lüdke und Carsten Reimann verschmerzen. Mit Kai Weber, Max Parschill, Tobias Meertz, sowie Neuzugang Levin Markus vom Neusser EV bekamen vier junge Akteure die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Sie sollten an diesem Abend reichlich Gelegenheit dazu haben. Aus der Jugendmannschaft stand zudem Lisa Meertz als Backup für Oliver Nilges im Phoenixtor bereit.

Die GEG erwischte einen Blitzstart. Bereits nach 66 Sekunden nutzte Lukas Bisel eine Unachtsamkeit des Wiehler Goalies konsequent aus und netzte zum 0:1 ein. Das Zuspiel war von Julius Krölls und Levin Markus gekommen.

Die Grefrather wollten nun schnellstmöglich das Ergebnis höherschrauben, bekamen es aber zusehends mit den wieder einmal sehr kämpferisch aufgelegten Gastgebern zu tun, so dass es zunächst nicht gelang, das Spielgeschehen zu kontrollieren. In der 13. Spielminute vereitelte Phoenix-Goalie Oliver Nilges eine Wiehler Konterchance in höchster Not. Die Penguins versuchten immer wieder früh zu stören und zeigten sich in den Zweikampfsituationen geschickt darauf bedacht, Grefrather Strafzeiten zu provozieren.

In der 14. Minute „nagelte“ Roby Haazen den Wiehler Verteidiger Pniewski mit einem beinharten, jedoch korrekt ausgeführten Check an die Bande, so dass dieser zunächst auf dem Eis liegen blieb. Der Schiedsrichter, welcher in unmittelbarer Nähe zum Geschenen positioniert war, entschied auf 5 Minuten + Matchstrafe. Er hatte einen gefährlichen Check gegen Kopf und Nackenbereich gesehen; eine Einschätzung, welche sich nach Sichtung der Videoaufzeichnungen im Nachhinein jedoch nicht bestätigte.

In Wiehl ging´s richtig zur Sache... (Foto: Gisbertz)
In Wiehl ging´s richtig zur Sache… (Foto: Gisbertz)

In einer darauffolgenden 3zu5-Unterzahlsituation musste Grefrath den 1:1-Ausgleichstreffer hinnehmen (15. Minute).

 

Schrecksekunde in der 19. Spielminute, als Oliver Nilges nach einem Kontakt mit dem gegnerischen Spielgerät schmerzhaft am Hals getroffen wurde, jedoch zur Erleichterung der etwa 25 mitgereisten Grefrather Zuschauer weiterspielen konnte.

Mit einem 1:1 ging es schließlich in die erste Drittelpause. Die medizinische Abteilung der Penguins muss hier ganze Arbeit geleistet haben, denn der zuvor augenscheinlich schwer verletzte Wiehler Spieler zeigte sich zum Drittelbeginn wieder vollkommen hergestellt und einsatzbereit.

Zu Beginn des Mitteldrittels versuchte die GEG nun das Heft in die Hand zu nehmen. Folglich kamen Andre´ Nelleßen (22.) und Lukas Bisel (24.) zu guten Chancen, die Blau-Gelben wieder in Führung zu bringen. Eine dopplete Überzahlsituation blieb ungenutzt, was sich in der 29. Minute rächen sollte, als die Bergischen bei eigenem Powerplay auf 2:1 erhöhten.

Das nunmehr spannende Spiel wurde zunehmend ruppiger. Beide Teams schenkten sich keinen Zentimeter Eis. Andre´ Schroll und Sebastian Kunde vom TuS sagten sich handgreiflich ihre Meinung und wurden mit einer Auszeit in der Kühlbox „belohnt“. Aufgrund der zahlreichen Unterbrechungen und Strafzeiten ließ sich nur schwer Tempo aufnehmen. Grefrath versuchte zwar noch im Mitteldrittel mit zahlreichen Distanzschüssen zum Ausgleich zu kommen, konnte den Wiehler Schlussmann zunächst jedoch nicht überwinden.

So musste der Schlussabschnitt die Wende bringen. Geduldig suchte der Phoenix immer wieder seine Möglichkeiten. In der 50. Minute dann hektisches Gewühl vor dem Wiehler Tor. Sven Schiefner behielt jedoch die Übersicht und brachte den Puck zum erlösenden 2:2-Ausgleich im Gehäuse unter.

Kurz darauf verweigerte das oft unglücklich leitende Schiedsrichergespann einem Wiehler Treffer die Anerkennung und entschied statt dessen auf Penalty (51. Minute). Oliver Nilges ließ sich in seiner Paradedisziplin jedoch nicht überlisten und sicherte dem Phoenix das 2:2.

Mit diesem psychologisch wichtigen Erfolg im Rücken übernahm die GEG nun zunehmend das Spielgeschehen und drängte auf die Entscheidung. Die Kräfte der Wiehler schienen allmählich zu schwinden, die Gastgeber blieben jedoch durch Konter weiter brandgefährlich.

Nur wenige Minuten später (56.) wurde auch Grefrath ein Penalty zugestanden. Diesmal blieb der Goalie der Penguins Sieger gegen Andre´ Schroll.

Ende gut, alles gut! Jubel in Wiehl (Foto: Gisbertz)
Ende gut, alles gut! Jubel in Wiehl (Foto: Gisbertz)

Das Spiel ging in die Schlussphase. Nach mehreren gescheiterten Versuchen und manchem gefährlichen Konter der Wiehler gelang es Captain Andreas Bergmann schließlich genau 2 Minuten vor Spielende die vielumjubelte 2:3-Führung für die GEG zu erzielen.

Die Penguins versuchten nocheinmal mit der Brechstange den Ausgleich zu erzwingen und nahmen ihren Schlussmann zugunsten eines 6. Feldspielers vom Eis. In der Schlussminute machte Christian Robens jedoch mit seinem Distanzschuss ins verwaiste Tor den Sack endgültig für die Feuervögel zu.

GEG-Trainer Karel Lang nach dem Spiel: „Wir haben bis zum Ende gekämpft und sind geduldig geblieben. Auch auf unsere Junioren ist Verlass; sie haben ihre Sache richtig gut gemacht. Deshalb ist es ein verdienter Sieg und das nicht nur gegen den Gegner“ …ob er damit auf die Schiedsrichterentscheidungen anspielen wollte, bleibt wohl sein Geheimnis.

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Zahlen zum Spiel: Wiehl Penguins 1b – Grefrath Phoenix 2:4 (1:1,1:0,0:3), Strafzeiten Wiehl 20+10+10+10+10+10, Grefrath 12+25 (Matchstrafe für Roby Haazen)

Grefrather Tore: 0:1 (1.) Bisel (Krölls/Markus), 2:2 (50.) Schiefner (Krölls/Holzki), 2:3 (58.) Bergmann (Schroll/Krölls), 2:4 (60.) Robens