Fanprojekt Phoenixfans
Grefrather Serie nach Eishockey-Krimi in Königsborn gerissen

Entscheidung über den Pokalrundensieg wird auf Sonntag vertagt

Ganze 18 Spiele in Folge blieb die Grefrather EG in dieser Saison unbesiegt. Gestern war es jedoch soweit, als man nach einem intensiven und spannenden Eishockeyspiel bei den Bulldogs aus Königsborn unterlag.

Andre´ Schroll brachte die GEG in der 6. Minute in Führung (Foto: Gerd Gisbertz)
Andre´ Schroll brachte die GEG in der 6. Minute in Führung (Foto: Gerd Gisbertz)

Die Zuschauer sahen von Beginn an ein umkämpftes und schnelles Spiel zwischen den beiden Spitzenmannschaften der Regionalliga-Pokalrunde. In rascher Folge wechselten sich Phoenix und Bulldogs mit Chancen auf das erste Tor des Abends ab. In der 6. Minute war es dann soweit, als während einer Überzahlsituation die Scheibe über Christian Robens und Andreas Bergmann vor das Tor der Gastgeber gelangte und Andre´ Schroll aus kurzer Distanz den Tabellenführer aus Grefrath mit 0:1 in Führung brachte.

Die Königsborner reagierten umgehend und setzten die GEG mit einer Reihe von schnell vorgetragenen Angriffen unter Druck. Gleich mehrfach verhinderte Oliver Nilges, der erneut das Grefrather Tor hütete bei doppelter Unterzahl den Ausgleich, wenngleich er in der 9. Minute lediglich das Glück auf seiner Seite hatte, als ein Königsborner Schuss ans Torgestänge schmetterte. Scheinbar war das Grefrather Glück vorerst aufgebraucht als die Gastgeber in der 11. Minute dem GEG-Keeper keine Chance ließen und in der 13. Minute gar die nicht unverdiente 2:1-Führung folgen ließen. Andre´ Nelleßen schnappte sich postwendend die Scheibe und prüfte Sven Rotheuler im Tor der Bulldogs. Es blieb jedoch beim 2:1 der Gastgeber bis zur Pause.

Die Feuervögel kamen zunächst besser aus der Kabine und versuchten rasch den Ausgleich zu erzielen. Andreas Bergmann hatte in der 24. Minute hierzu die größte Gelegenheit, blieb gegen den Königsborner Schlussmann jedoch 2. Sieger. Besser machten es dann die weiterhin extrem gefährlichen Gastgeber, welche in der 26. Minute eine Überzahlsituation auszunutzen wussten. Die Grefrather zeigten sich jedoch unbeeindruckt und suchten weiter aktiv nach einer Antwort auf die effiziente Spielweise der Gastgeber.

Sven Schiefner muss gegen starke Bulldogs die Zähne zusammenbeißen (Foto: Gerd Gisbertz)
Sven Schiefner muss gegen starke Bulldogs die Zähne zusammenbeißen (Foto: Gerd Gisbertz)

„Gesucht-gefunden“ dachte sich manch mitgereister Phoenix-Anhänger, als die GEG die 3:1 Führung der Gastgeber mit drei Toren binnen 52 Sekunden kurzerhand in ein 3:4 verwandelte. Sven Schiefner (29.), Christian Robens (30.) und Lukas Bisel per Bauerntrick (30.) hatten die Partie zugunsten der Blau-Gelben gedreht. „Was für ein verrücktes Spiel“ mögen sich die Zuschauer hüben wie drüben gedacht haben. Mit einer Auszeit versuchten die Königsborner diesen Schock zu verdauen und den offenbar verloren gegangenen Faden wieder aufzunehmen.

Die Gastgeber besannen sich schnell wieder darauf, was sie am besten können: angreifen. Sie blieben jedoch in dieser Phase gegen den Grefrather Schlussmann zunächst ohne weiteren Torerfolg. Die Partie ging unvermindert intensiv und schnell von links nach rechts. GEG-Captain Andreas Bergmann behielt während einer Grefrather Überzahl vor dem Tor von Sven Rotheuler die Übersicht und netzte ganz cool zum 3:5 für die Gäste ein (38.). Mit diesem Ergebnis ging es in die letzte Drittelpause.

Der Schlussabschnitt begann unvermindert umkämpft und intensiv. Beim Versuch, die Scheibe aus dem eigenen Drittel zu klären, traf Verteidiger Julius Krölls die im Schussfeld positionierte Schiedsrichterin wuchtig und schmerzhaft mit dem Spielgerät. Im Glauben, das Refereegespann würde die Partie unterbrechen, stellten die um die Schiedsrichterin besorgten Grefrather ihre Bemühungen ein, doch der Pfiff blieb aus. Stattdessen schnappten sich die cleveren Gastgeber die Scheibe und netzten mühelos zum 4:5-Anschlusstreffer (43.) ein. Als Marc Polter nur eine weitere Minute später das 5:5 für die Bulldogs erzielt, war der Vorsprung der Grefrather wieder dahin.

Es half nichts, alles war wieder offen und das „Gipfeltreffen“ ging in ihre entscheidende Phase. Beide Teams suchten weiter die Entscheidung, so dass viele spektakuläre Torszenen und verbissenen Zweikämpfe auch die nur spärlich besetzte Halle zum knistern brachten. In Minute 53 durfte der Grefrather Assistenz-Captain Jerome Baum auf der Strafbank Platz nehmen. Er hatte noch nicht ganz gesessen, als der Königsborner Torschütze vom Dienst Marc Polter erneut zuschlug und das 6:5 für seine Farben erzielte. Die Gäste von der Niers zeigten sich nicht einverstanden und wollten unbedingt die Wende. Dem massiven Druck des Phoenix wussten sich die Westfalen nur durch ein Foulspiel zu erwehren, doch zum Vollzug der angezeigten Strafe sollte es nicht kommen, denn Carsten Reimann gelang unter dem Jubel der mitgereisten Grefrather Zuschauer noch einmal der Ausgleich.

Diesmal blieben am Ende die Bulldogs obenauf (Foto: Gerd Gisbertz)
Diesmal blieben am Ende die Bulldogs obenauf
(Foto: Gerd Gisbertz)

Würde beim Stande von 6:6 tatsächlich das Penaltyschießen die Entscheidung über den Grefrather Pokalsieg bringen? Es sollte anders kommen, denn nur wenige Sekunden nach dem Grefrather Ausgleich war Marc Polter wieder einmal nicht zu stoppen und brachte die Scheibe irgendwie über die Grefrather Torlinie. Sein 7:6 in der 57. Minute war bereits sein dritter Treffer im Schlussabschnitt. Der Phoenix versuchte noch einmal zum Ausgleich zu kommen, jedoch brachten die Gastgeber den knappen, aber nicht unverdienten Vorsprung über die Zeit.

Trotz der Niederlage konnten die Feuervögel erhobenen Hauptes das Eis verlassen. Die Enttäuschung hielt sich in Grenzen zumal die GEG den Gewinn des Regionalliga-Pokals aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs mit den Bulldogs weiterhin in eigener Hand hat. Dem Phoenix genügt dabei ein Sieg im letzten Heimspiel der Saison gegen Tabellenschlusslicht Hamm (Sonntag, 06.03., 19:30 Uhr).

Zahlen zum Spiel: Königsborner JEC – Grefrather EG 7:6 (2:1,1:4,4:1) – Strafzeiten: Königsborn 8, Grefrath 12

Die Grefrather Tore: 0:1 (6.) Schroll (Robens/Bergmann), 3:2 (29.) Schiefner (Holzki/Kiwall), 3:3 (30.) Robens (Bergmann), 3:4 (30.) Bisel, 3:5 (38.) Bergmann (Schiefner/Robens), 6:6 (57.) Reimann (Bisel/Schiefner)

Die aktuelle Tabellensituation